Heiligenstadt - Kalteneber (- Schwebda)

Um den in seiner Entwicklung zurückgebliebenen südwestlichen Teil des Eichsfeldes wirtschaftlich besser zu erschließen, wurde ab 1910 die Eisenbahnstrecken von Heiligenstadt nach Schwebda geplant. Im Einzugsgebiet der Bahn lebten etwa 19000 Menschen, von denen etliche außerhalb des Eichsfeldes (z.B. in Hannover oder Westfalen) arbeiten mussten.

Baubeginn war schließlich das Jahr 1911. Die Inbetriebnahme war für den 1.Oktober 1913 vorgesehen. Eine internationale Mannschaft baute schließlich die 32 km lange Strecke, die nach einigen Verzögerungen schließlich erst am 1. Oktober 1914 eröffnet wurde. Die geplanten Baukosten von 6,4 Millionen Mark wurden eingehalten.
Bemerkenswert waren die erheblichen Höhenunterschiede, die auf drei Abschnitten einen Zahnstangenantrieb mit Zahnradlokomotiven nötig machten. Diese mussten im talseitige fahren, sodass in Fürstenhagen eine Spitzkehre nötig war. Später wurde der Zahnstangenbetrieb eingestellt und nur noch mit dem normalen Adhäsionsbetrieb gefahren.

Der Zugverkehr blieb recht spärlich. 3 Zugpaare am Tag wurden selten überschritten. Passagier- oder Frachtzahlen werden in der Quelle aber nicht genannt.

Bereits im Jahre 1947 wurde der Abschnitt Heiligenstadt-Ost - Großtöpfer stillgelegt und mit dem Abbau der Strecke begonnen. Der Restanschnitt zwischen Heiligenstadt und Heiligenstadt-Ost blieb für den Güterverkehr geöffnet. 1971 erfolgte die Umwandlung in einen Streckenrangierbezirk. Am 28. März 1994 wurde mit dem Ausbau der Einmündungsweiche die Strecke gänzlich stillgelegt. Seither werden die vorhandenen Gleisanlagen von den Heiligenstädter Eisenbahnfreunden genutzt.

(Quelle: 1)

 

Der nebenstehende Kartenausschnitt (Karte des Deutschen Reiches - Großblatt 85) zeigt die Strecke zwischen dem Austritt aus dem heiligenstädter Industriegebiet und Kalteneber (aktive Kartenbereiche: Mausklick in der Karte führt zum entsprechenden Bild)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Brücke über eine kleine Straße im nördlichen Bereich der Strecke.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiterer Streckenverlauf zwischen Wald und Straße.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Reste des Haltepunktes Pferdebachtal
(in 3,6 km Entfernung von Heiligenstadt-Ost), der über ein Ausweich- und über ein Ladegleis verfügte.Zu sehen ist hier die Ladekannte.

 

 

 

 

 

 

Rückblick auf des Beginn des steilen Stückes zwischen Pferdebachtal und Kalteneber. Hier gan es einen 1800m langen Zahnstangenabschnitt, da die Steigung zu steil war (immerhin von 332 auf 444 m) Auf einem etwa 2 km langen Abschnitt betrug die zulässige Höchstgeschwindigkeit nur 20 km/h.Offensichtlich liegt hier noch der alte Bahnschotter (der das Radeln allerdings sehr erschwert).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Strecke tritt aus dem Wald heraus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trassenverlauf durch die Feldmark Richtung Kalteneber.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die alte Trasse als Wanderweg (zum Radfahren nur bedingt empfehlenswert).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hinter der Eisenbahnbrücke (Straße Richtung Lutter/Uder) ist der ehemalige Bahnhof zusehen.

 

 

Brücke von der Straßenebene aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der ehemalige Bahnhof ist jetzt Dorfgemeinschaftshaus, ein Anbau beherbergt die Feuerwehr. Dahinter versperrt eine Wurstfabrik den weiteren Weg.